Wir besuchten einige Stätten verschiedener präkolumbianischer Kulturen in Mexiko. Einzig der Grund für den Untergang der Azteken ist sehr genau bekannt. In diesem Fall war es die Ankunft und die militärische Überlegenheit der Spanier. Bei den anderen Völkern, und das der Maya ist das präsenteste, ist der Niedergang weiterhin ein gewisses Rätsel, das auch in den zahlreichen Museen, die wir besuchten, nur wenig thematisiert wurde. Stattdessen ging es mehr darum, die damaligen Kulturen zu beschreiben, wie die Menschen gelebt haben, wie ihre spirituelle Welt aussah und was sie uns in Form von Artefakten hinterließen.
Die untergegangene Pracht der Maya
Die ehemals prachtvollen Stadtstaaten der Maya befanden sich in Gebieten des heutigen Mexiko, Guatemala, Honduras und Belize. Neben den Azteken sind sie das bekannteste präkolumbianische Volk des heutigen Mexikos. Die Blütezeit der Maya-Kultur begann ungefähr von 250 n. Chr. und dauerte bis zum Niedergang ungefähr 900 n. Chr. Wir besuchten die berühmte Maya-Stadt von Palenque, außerdem die größere, aber heute weniger bekannte (und schwerer zu erreichende) Stadt Calakmul, sowie die Ruinen rund um Xpujil (ausgesprochen „Eschpudschil“). Nach all den Eindrücken versuchten wir uns vorzustellen, warum die architektonisch so eindrucksvollen Städte aufgegeben worden waren.
Auf den Spuren der Olmeken in Villahermosa
Auf dem Weg in den Osten Mexikos, wo wir die berühmten Maya-Ruinen von Palenque und die weniger bekannte, aber nicht minder bedeutende Maya-Metropole Calakmul besuchen wollten (dazu mehr im nächsten Post), fuhren wir von Oaxaca aus mit dem Nachtbus nach Villahermosa. Als wir morgens im Bus aufwachten, staunten wir nicht schlecht, dass über Nacht draußen Palmen gewachsen waren. Willkommen zurück auf Meeresniveau!
Mexiko kulinarisch: Von Schokolade bis Mole
In Oaxaca befanden wir uns ziemlich nahe dem angeblichen Geburtsort der Schokolade. Das Wort „xocólatl“ (aus der Sprache der Atzteken Nahuatl) bezeichnete ein bitteres und scharfes Kakaogetränk. Daraus entwickelte sich das spanische „chocolate“ und dann die deutsche Schokolade. Als wir durch die Straßen von Oaxaca gingen, duftete es aus einigen Geschäften, allen voran aus den Mayordomo-Filialen, herrlich nach frisch gemahlenen Kakaobohnen. Schokolade ist zwar nur eine von vielen Zutaten in bestimmten Sorten von Mole, aber ein wesentliche. Was es genau damit auf sich hat, erforschten wir im heroischen Selbstversuch.
In Oaxaca und um Oaxaca herum
Nach Mexiko City war Oaxaca unsere nächste Station, gut 8 Busstunden Richtung Südosten von Mexiko City entfernt. Trotz seiner fast 500.000 Einwohner wirkte Oaxaca auf uns fast wie eine Kleinstadt. Die höchsten Gebäude der Stadt sind die zahlreichen Kirchen. Die Straßen sind schmal, eng und abseits des Zentrums oft nicht geteert, stattdessen weisen sie ein holperiges Kopfsteinpflaster auf. Außerdem fiel uns sofort auf, dass die Gesichtszüge der Bevölkerung deutlich indigener sind und manche Frauen traditionelle Tracht tragen.
Teotihuacán
Die bekanntesten präkolumbianischen Kulturen sind die Maya (auf der Yucatan Halbinsel) und die Azteken mit Tenochtitlan als Hauptstadt (heute Mexiko City). Das Wissen, dass es in der Geschichte Mittelamerikas noch weitere hochentwickelte Völker gegeben hat, ist nicht so verbreitet. Eine der ältesten Hochkulturen ist das Volk von Teotihuacán, dessen historische Hauptstadt direkt vor den Toren von Mexiko City liegt. Seine Blütezeit erlebte es von 100 bis 650 n. Chr. und es legte wichtige Grundsteine für andere mesoamerikanischen Kulturen. Einige danach folgenden Völker sahen sich als legitime und geistige Nachfahren von Teotihuacán. Sie übernahmen Errungenschaften aus einigen Bereichen wie z.B. Handwerk, Architektur und auch religiöse Anschauungen.
Früher Tenochtitlan, heute Mexiko City
Von Los Cabos an der Südspitze der Baja California flogen wir nach Mexiko City, um die Hauptstadt Mexikos kennenzulernen. Mexiko City ist nicht nur die moderne Hauptstadt des Landes. Der Ort, wo heute Millionen von Menschen leben, war auch der Ausgangspunkt der Kolonialisierung Lateinamerikas und in präkolumbianischer Zeit befand sich dort Tenochtitlan, die Hautstadt des Aztekenreiches.
Unterwegs auf der Baja California
Die Baja California, eine riesige Halbinsel, misst von der Grenzmauer in Tijuana im Norden bis zur südlichen Spitze in Cabo San Lucas 1630km in der Länge. (Zum Vergleich: Die Strecke von Flensburg nach Lindau/Bodensee beträgt 955km). Die meiste Zeit folgten wir der Straße „Carretera 1“, der Lebensader der Baja California. Mit ein paar Umwegen hatten wir am Ende des Roadtrips ziemlich genau 2000km mehr auf den Kilometerzähler unseres Mietwagens gefahren und zwischendurch viel erlebt.
Die Wale von Guerrero Negro
Der geplante Höhepunkt unserer Erkundung der Baja California sollten die Wale in der Laguna Ojo de Liebre in Guerrero Negro sein, einem der angeblich besten Orte der Welt, um Wale aus nächster Nähe zu beobachten. Trotz enthusiastischer Berichte, auch aus erster Hand, waren wir trotzdem skeptisch. Schließlich hatten wir an anderen Top-Whale Watching-Orten dieser Welt schon Waltouren gemacht, auf denen wir teilweise viel Meeresoberfläche, aber wenige Wale sahen. Würden wir wirklich einen Wal treffen, der direkt bis an unser Boot heran schwimmt? Soviel sei an dieser Stelle verraten: Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen!
Erste Eindrücke aus Mexiko
Bevor wir in einem Land ankommen, buchen wir mindestens das erste oder ein paar weitere Hotels und Aktivitäten, die eventuell begehrt sein könnten – nur um sicherzugehen bzw. um vor Ort keine Zeit zu verlieren. Genauso auch in Mexiko. Die Organisation erwies sich jedoch als relativ zäh. Englische Mails wurden gerne ignoriert, spanische – wenn überhaupt – erst nach einigen Tagen beantwortet, Hotels waren nicht auf Buchungsportalen gelistet, stattdessen gab es nur Telefonnummern oder E-Mail Adressen. Wir waren etwas erstaunt, dass Buchungen und Reservierungen in Myanmar oder Kambodscha in dieser Hinsicht wesentlich einfacher waren…