Heutzutage ist Khajuraho eine Kleinstadt mit knapp 25.000 Einwohnern. Vor gut 1000 Jahren befand sich in Khajuraho jedoch das kulturelle und religiöse Zentrum der mächtigen Chandela-Dynastie. Aufgrund seiner abgelegenen Position geriet der Ort in Vergessenheit und so konnten die bemerkenswerten Tempel mit ihrer filigranen Steinmetzkunst die Jahrhunderte mehr oder weniger unbeschadet überdauern. Bekannt geworden sind die sakralen Bauwerke nicht nur wegen ihrer beeindruckenden Architektur, sondern vor allem wegen der erstaunlich detailreichen erotischen Darstellungen an ihren Wänden. So gehört die ansonsten eher verschlafene Kleinstadt zu den in Indien von Touristen vermehrt frequentierten Sehenswürdigkeiten.
Varanasi, die Heiligste Stadt des Hinduismus
Varanasi, im Westen besser bekannt unter dem Namen Benares, stellt die Heiligste Stadt des Hinduismus und damit ganz Indiens dar. Die ersten Eindrücke der Stadt, die auf den Besucher förmlich einstürmen, sind vielfältig, intensiv und nicht unbedingt positiv. Varanasi zeigte sich erstmal voller Menschen, laut und dreckig, es stank nach Fäkalien. Als Reisende begegneten wir vielen Neppern, Schleppern und Bauernfängern. Die religiöse Bedeutung des Ortes erschloss sich uns also nicht auf Anhieb, mit der Zeit aber (und einem guten Führer) verstanden wir langsam mehr. Es dauerte einige Tage, bis wir diese tatsächlich tief in Varanasi verwurzelte Spiritualität begreifen konnten.
Früher Calcutta, heute Kolkata
Kolkata hatten wir uns aus mehreren Gründen als unser erstes Ziel in Indien ausgesucht. Die Stadt liegt etwas abseits der üblichen Touristenströme, früher befand sich dort der Stützpunkt der Ost-Indien-Kompanie und an diesem Ort wurde die Hauptstadt der Kolonie Britisch-Indien gegründet. Mutter Teresa wirkte hier und half den Armen und Kranken. Außerdem hofften wir, mit Kolkata einen guten Ort gewählt zu haben, um Diwali, das indische Lichterfest, mitzuerleben.
Erste Eindrücke aus Indien
Indien ist anders als alle anderen Länder. Um das zu bemerken, muss man gar nicht hinfahren, sondern nur eine Reise dorthin planen. Das erste, was dem aspirierenden Besucher auffällt: Die Nation hat ihre Bürokratie in einem enervierenden Ausmaß zu einem hinderlichen Labyrinth komplizierter, undurchsichtiger Prozesse und Vorschriften ausgestaltet. Mit Leichtigkeit übertraf das Visumsformular die Länge aller anderen, die wir auf unserer Weltreise vorher hatten ausfüllen mussten – zusammen ;). Zusätzlich mussten Passbilder in einem bestimmten, speziellen Format hochgeladen werden. Außerdem machten wir beim Buchen von Flügen und Hotels mit phantasievollen aber unausweichlichen Gebühren Bekanntschaft. So bezahlten wir eine User Development Fee, CUTE Fee (wie niedlich!) und, unser Favorit, die Convenience Fee, die wir allerdings eher unbequem fanden ;).