Durch die Verschiebung unseres Fluges um einen Tag war auch das Masoala-Programm etwas durcheinander geraten. Damit wir trotzdem 4 Tage Masoala würden erleben können, ging es sofort los. Statt einen Tag in Maroansetra zu übernachten, sollten wir sofort zur Insel Nosy Mangabe aufbrechen, da das Meer gerade noch ruhig war. Dass wir dort zelten würden, war zwar eine kleine Überraschung für uns – aber egal, wir waren gekommen, um den Regenwald zu erleben, und los ging es!
Mit Mad Air gestrandet am Pangalanes-Kanal
Eigentlich hätten wir direkt von Toamasina weiter nach Maroansetra fliegen wollen, um in den Masoala Regenwald zu gelangen. Air Madagaskar („Mad Air“) hatte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht und unseren Flug um einen Tag verschoben. Am so entstandenen Überbrückungstag erkundeten wir den Pangalanes-Kanal.
Madagaskars Tierwelt: Lemuren, Chamäleons und anderes Getier
Die Tierwelt Madagaskars ist einzigartig. Seit 90 Millionen Jahren ist Madagaskar schon vom afrikanischen Festland abgespalten. Damit ist die große Insel ein sehr lang andauerndes Experiment der Evolution. So gibt es nur auf Madagaskar Lemuren und man findet dort die meisten Chamäleonarten weltweit. Von beiden Spezies sollten wir auf dem Weg in den Osten einige Exemplare zu Gesicht bekommen und sie sowohl in Schutzgebieten als auch in freier Wildbahn erleben.
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Antananarivo und Akamasoa
Nach knapp zwei Wochen im Westen Madagaskars kehrten wir nach Antananarivo zurück. Neben ein paar Besorgungen unternahmen wir eine kurze Stadtbesichtigung. Den wohl tiefsten Eindruck hinterließ ein Besuch bei Pater Pedro und seiner Vereinigung „Akamasoa“ mit seiner erstaunlichen positiven Parallelwelt.
Fotografien als Bindeglied: Madegassen im Portrait
Das Fotografieren auf Reisen ist manchmal problembehaftet, vor allem bei Fotos von Menschen. Besteht eventuell ein Verbot z.B. aus kulturellen oder religiösen Gründen? Ist es den Menschen denn recht, fotografiert zu werden? Dies sind Fragen von Respekt und Anstand. Gelingt diese Gradwanderung, kann eine Aufnahme eine dauerhafte, wundervolle Erinnerung sein, die Brücken zwischen den Kulturen schlägt. Eine Möglichkeit, etwas zurückzugeben ist es, der fotografierten Person ihr Foto gleich auf dem Display zu zeigen. Noch viel schöner wäre es natürlich, eine echte gedruckte Aufnahme verschenken zu können, was nur leider viel zu selten funktioniert.
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Ein Tag am Meer in Morondava
Nach den langen und ereignisreichen Tagen bei den Tsingys verbrachten wir einen Tag am Meer in Morondava. Dort erlebten wir ein gänzlich anderes Madagaskar ohne Reisfelder und Zebus, dafür mit Booten und Fisch.
Die großen und kleinen Tsingys
Die Tsingys sind ein abgelegener Nationalpark, eine Karstlandschaft aus scharfkantigem Felsen. Vor Millionen von Jahren hatten sich Kalkablagerungen aus Fossilien und Muscheln auf dem Grunde des Ozeans gebildet und nachdem der so entstandene Stein nicht mehr im Meer lag, schuf die Erosion mit Regenwasser ein seltsames Labyrinth aus bedrohlichen Felsnadeln. Es ist eine beeindruckende Landschaft und dieses eigenartige Gebirge bietet zahlreichen Tieren ein Zuhause. Wie schroff die Tsingys sind, beschreibt ihr Name auf Malagasy. Übersetzt heißt Tsingy „auf Zehen laufen“ oder „wo man nicht barfuß laufen kann“.
Die Nationalstraße 8, über Belo nach Bekopaka
Auf dem Weg von Kirindy zu den Tsingys folgten wir der Nationalstraße Nummer 8 für 150km nach Norden. Was sich aufgrund der objektiven Parameter nach einer entspannten Etappe anhört, war in Wirklichkeit ein ganzer Fahrtag auf Sandpiste, mit zwei Flußüberquerungen per Fähre und als Teil einer Polizei-Kolonne. Die Ankündigung „Abenteuer pur“ war nicht übertrieben.
Der Kirindy-Trockenwald
Von der Baobab-Allee fuhren wir zum Kirindy-Reservat (nicht zu verwechseln mit dem Kirindy Nationalpark). In dem privaten Reservat, das ursprünglich zur nachhaltigen Forstwirtschaft geschaffen worden war, ist der Trockenwald noch vergleichsweise intakt. Hört sich nicht so spannend an? Ganz im Gegenteil, dort sahen zum ersten Mal auf dieser Reise freilebende Lemuren und Chamäleons, bei Tag und auch bei Nacht.
Über die Baobab-Allee nach Norden
Was kommt einem in den Sinn, wenn man an Madagaskar denkt? Vielleicht Vanille oder Pfeffer, die Lemuren, ganz bestimmt aber die Baobab-Bäume, Affenbrotbäume, wie sie auf Deutsch heißen. Sie wachsen in den Trockenwäldern im Süden und Westen der Insel. Die berühmtesten stehen an der sogenannten Baobab-Allee und in ihrer direkten Umgebung.